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Kein Wahlkampf auf dem Rücken des Intendanten

Städtische Personalverhandlungen haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen und dürfen schon gar nicht auf dem Rücken des Betroffenen in den Wahlkampf gezerrt werden, sind sich die drei Parteien SPD, CDU und Die Grünen einig.

„Niemand hat sich gegen eine Vertragsverlängerung mit Joern Hinkel ausgesprochen – wir vertrauen ihm“, stellt Karsten Vollmar (SPD) klar. „Doch welcher Arbeitnehmer möchte sein Arbeitsverhältnis in der Öffentlichkeit diskutiert sehen?“

„Offensichtlich ist den Herren Richter, Barth und Adam nichts anderes mehr eingefallen, womit sie im Wahlkampf Aufmerksamkeit erzielen können. Jetzt müssen wieder die Festspiele ins Kreuzfeuer gestellt werden“, moniert Andrea Zietz (Die Grünen).


Die drei Parteien nennen das Vorgehen der FWG unanständig. Nachdem die FWG sich im bisherigen Wahlkampf nur mit Themen auseinander gesetzt habe, die an anderer Stelle längst geklärt seien, habe man jetzt den thematischen Tiefpunkt erreicht. So würden die Busverbindungen in den Wirtschaftsbetrieben neu ausgeschrieben, die Zuse-Scheune liege beim Verwaltungsgericht, die To-go-Becher seien von den Grünen längst abgeräumt. Zu ihren anderen Themen habe die FWG in den letzten fünf Jahren keine Anträge gestellt. Um von der eigenen Unzulänglichkeit abzulenken, wolle sich die kleinste Fraktion nun mit einem unverlangten Zuspruch für den Intendanten schmücken.

„Auch wir schätzen Joern Hinkel sehr. Er ist nicht nur für die Festspiele da, sondern auch als Mensch für Bad Hersfeld ein Gewinn“, erklärt Andreas Rey (CDU). „Wir wehren uns jedoch dagegen, den Magistrat von außen zu bedrängen.“

Es liege am Verhandlungsgeschick des Bürgermeisters, einen für Stadt und Festspiele guten Vertrag vorzulegen. Diese laufende Vertragsverhandlung werde von der FWG nun für alle Seiten ohne Not erschwert. Hier mangele es an Respekt vor dem Bürgermeister und den Stadträtinnen und Stadträten. Joern Hinkel wird zwar überschwänglich gelobt, aber das Lob wird gleichzeitig mit dem Verzicht auf Vertraulichkeit  gegenüber seinem Arbeitsverhältnis vergiftet.

„Wir machen hier nicht mit. Die Festspiele und der Intendant sind zu wichtig für unsere Stadt, als dass wir sie zum willkürlichen Spielball des bald endenden Wahlkampfs machen lassen“, erklären Rey, Vollmar und Zietz abschließend.